Kategorie-Archive: Aktuelles

16Jan/24
Content & Retail Excellence

Content & Retail Excellence – Expertise am Point of Sale

In unserem zuletzt veröffentlichten E-Paper zu Content & Retail Excellence im Lebensmitteleinzelhandel geht es um die Werbeplattformen, mit denen es für Sie am Point of Sale möglich ist, effektive Produktangebote an Ihre Konsumenten zu kommunizieren. Im folgenden Artikel führen wir für Sie aus, welche branchenspezifischen Regeln für diese Werbemöglichkeiten gelten.

Verwenden Sie informativen und medial dedizierten Product Content

In der natürlichen Kaufumgebung des Einzelhandels können Markenhersteller die Customer Journey ihrer Konsumenten mit informativem Product Content attraktiver gestalten. Grundlage dafür sind hochwertige Produktinformationen, Werbetexte und Produktbilder. Für die werbewirksame visuelle Präsentation Ihrer Produktbotschaften empfiehlt es sich auch, Ihre medialen Kanäle mit dedizierten Inhalten für die jeweilige Werbefläche und Kaufumgebung zu bespielen.

Auch müssen die Inhaltselemente Ihrer Produkte in Absprache mit Ihren Handelspartnern aktuellen und akkuraten Qualitätsstandards entsprechen und mit Ihren Vermarktungskanälen abgestimmt sein. Zeitlich begrenzte Werbekampagnen bedeuten daher einen organisatorischen Mehraufwand.

Systeme für Artikeldaten und Rahmenbedingungen des Einzelhandels

Diesen Abstimmungsaufwand können Sie minimieren, indem Sie das internationale System zum globalen Austausch gesicherter Artikeldaten, das GS1 GDSN (Global Data Synchronisation Network), für den Datenaustausch mit Ihren Handelspartnern nutzen. Während diese globalen Datenpools den Austausch von Product Content unterstützen, stellen sie aber auch gewisse Anforderungen an den gelieferten Product Content. Dazu gehören beispielsweise die Regularien des GS1 Germany-Bildstandards. Um an dem Datenaustausch teilnehmen zu können, ist die Erfüllung dieser Regeln obligatorisch.

Ebenfalls können Sie Ihre Kommunikation am Point of Sale optimieren, indem Sie spezifische Rahmenbedingungen des Einzelhandels wie den Standort Ihrer Werbefläche oder lokale Absatzergebnisse in Betracht ziehen. Je nachdem, welche kontextspezifischen Faktoren Sie berücksichtigen, gewinnen Ihre Produktbotschaften an Wirksamkeit.

Fazit

Um im Lebensmitteleinzelhandel bestmöglich zu kommunizieren, braucht es eine gewisse Expertise in den Bereichen Retail und Content. Zum einen müssen die branchenspezifischen Anforderungen des Einzelhandels bei der Kommunikation berücksichtigt werden und zum anderen muss die Erstellung und Bereitstellung des fertigen Product Contents möglichst effizient und medienneutral erfolgen. Nicht alle Markenhersteller verfügen über die notwendigen internen Ressourcen, um diese Bereiche optimal abzudecken. BrandLogistics – The Content Care Company bietet daher dank seiner tiefgehenden Expertise eine umfassende Unterstützung bei der Produktkommunikation im Lebensmitteleinzelhandel für Markenhersteller.

Wenn Sie mehr über Content & Retail Excellence wissen wollen, bietet unser E-Paper Ihnen einen detaillierten Überblick.

11Jan/24
Grillpruefung 2024

Jetzt zur Grillprüfung 2024 anmelden

Vom Wintergrillen direkt in die nächste Grillsaison durchstarten – wir nehmen die neuen Grillstars des Sommers 2024 ins Visier! Wollen Sie wissen, wie “heiß” Ihr Grillprodukt in den kommenden Monaten gehandelt wird? Dann nehmen Sie an der Grillprüfung 2024 teil. Die Fachjury setzt sich aus Händlern des Vereins der Mittelständischen Filialbetriebe MLF e.V.zusammen und setzt Ihren Produkten den “Grill-Stempel” auf.

Das Interesse am Grillen ist ungebrochen und die Begeisterung nach wie vor riesig. An der frischen Luft, unter freiem Himmel, im Garten oder Hof, auf der Terrasse oder dem Balkon seine Liebsten zu treffen, ist besonders seit 2020 zum gesellschaftlichen Event der ersten Wahl geworden. Ähnlich dem Camping hat Grillen noch mehr an Beliebtheit bei der Freizeitgestaltung zugelegt und dieser Trend hält immer noch an.

Die GRILLPRÜFUNG 2024 kürt die Grillprodukte des Jahres. Stärken Sie die Aufmerksamkeit für Ihr Grillprodukt mit dem Prämierungs-Siegel „GRILLPRÜFUNG 2024 BESTANDEN“. 60 bis 70 Prozent der Verbraucher treffen ihre Kaufentscheidung für ein Produkt, wenn dieses mit einem Siegel ausgezeichnet ist.

Die Teilnahme an der GRILLPRÜFUNG 2024 ist einfach und unkompliziert.
Reichen Sie uns Ihr Produkt ein, wenn dieses
• ein Grill-Produkt ist oder
• eine geeignete Zutat eines Grillrezeptes (z.B. Marinade) oder
• eine Grillbeilage (z.B. Dips, Salate, Pommes) oder
• ein Getränk (z.B. Bier, Wein, Spirituosen, Limonaden) oder
• ein Grillhilfsmittel (z.B. Wischtücher, Grillauflagen), das zum Grillen passt.

Die Bewertung Ihrer Produkte wird von ausgewählten Händlern des Vereins der Mittelständischen Filialbetriebe MLF e.V. vorgenommen.

Hat Ihr Produkt die GRILLPRÜFUNG 2024 bestanden, wird es mit dem Siegel „GRILLPRÜFUNG 2024 BESTANDEN“ prämiert. Das Siegel dürfen Sie bis zum Ende des Jahres 2024 für Ihre Werbezwecke nutzen.

Zur Teilnahme an der Grillprüfung kontaktieren Sie:

BrandLogistics-Team
06221 40508-50
06221 40508-55
info@brandlogistics.net

Kontakt

01Jan/24

POSbranding Handbuch wird Retail Media News

Unser neues POSbranding Handbuch steht Ihnen jetzt online als Blätterkatalog zur Verfügung.

Das sind die Schwerpunktthemen der aktuellen Artikel aus der Handelswelt von namhaften Autoren in der neuen Ausgabe POSbranding – Retail Media News:

  • Vorwort: EUROSHOP 2024 – von Ulrich Spaan, EHI Retail Institute
  • BrandLogistics.NET Manifest – von Dr. Klaus Holger Kille
  • Neuromarketing und KI – Gemeindam für mehr Effektivität am POS – von Dr. Dirk Held, DECODE + aimpower GmbH
  • Wie profitiert der Lebensmittelhandel von der Digitalisierung – von Frederic Kerber, DFKI GmbH
  • EHI MARKETING-MONITOR 2023 – 2026 – von Marlene Lohmann, EHI Retail Institut

Auch dieses Handbuch stellen wir vor allem als ePaper und als PDF zum Download zur Verfügung. Unseren Kunden bieten wir auf Wunsch weiterhin gerne auch ein gedrucktes Handbuch an.

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre.

Zum POSbranding Handbuch

Download als PDF

12Dez/23
Retail Media by Brandlogistics

Retail Media – der Megatrend für 2024

Der Begriff Retail Media ist in aller Munde und wird auch im neuen Jahr den Branchendiskurs prägen. Gemeint ist das gezielte Produktmarketing im Einzelhandel – sei es, über Plakat- und Displaywerbung, den Einsatz von Broschüren und Flyern oder digitale Möglichkeiten wie gesponsorte Werbeanzeigen oder personalisierte Produktbotschaften. Der Handel reagiert auf das Interesse der Markenhersteller und bietet immer mehr Optionen, die eigenen Produkte am Point of Sale oder im Digital Shelf optimal zu präsentieren.

Der Einzelhandel – nur einer der vielen Touchpoints für Markenhersteller

Dabei ist wichtig zu verstehen, dass der Einzelhandel zwar ein Kommunikationskanal ist, der für die Hersteller immer wichtiger wird – aber, dass er eben nur einer von vielen Interaktionspunkten ist, die Hersteller für ihre Marketing- und Vertriebsprozesse nutzen können. Genauso wie die Anzahl der eigenen Absatzkanäle kontinuierlich steigt, wächst auch die der Handelspartner. Damit diversifizieren sich die Kommunikationswege mehr und mehr, was gleichzeitig große Chancen bietet aber auch große Herausforderungen birgt.

Optimaler Product Content für beste Customer Experience – an jedem Touchpoint

Die Kunst besteht darin, für jeden relevanten Kommunikationskanal den optimalen Product Content bereitzustellen. Nur so kann gewährleistet werden, dass Kunden auf das Produkt aufmerksam werden und die Botschaften, Informationen und Medien schlussendlich zu einer Kaufentscheidung führen. Darüber hinaus kann konsistenter Product Content wesentlich zum langfristigen Markenaufbau beitragen und das Vertrauen der Konsumenten stärken.

Wer diese nachhaltigen positiven Effekte anstrebt, der braucht qualitativ hochwertigen Product Content und der braucht vor allem auch schnelle und intelligente Distributionswege. Das kann schnell zu einer Mammutaufgabe werden, denn sie setzt voraus, dass Unternehmen sowohl Produktinformationen als auch digitale Inhalte wie Bilder, Zertifikate oder Etiketten entsprechend pflegen und in optimaler Datenqualität bereitstellen.

Retail Media am Point of Sale

All das gilt natürlich auch für den Point of Sale wie den stationären Lebensmitteleinzelhandel. Intelligente Displaywerbung ist gefragt wie nie und ermöglicht es Herstellern, ihre Marke und ihre Produkte perfekt in einer Umgebung zu platzieren, wo sich Konsumenten ohnehin bereits in einer natürlichen Customer Journey befinden. Diese Konsumoffenheit nutzt Retail Media gezielt aus und führt damit sehr effektiv zu gesteigerten Absätzen am Point of Sale.

Je natürlicher diese Kauferfahrung gestaltet wird, desto größer der Erfolg der Maßnahmen: Kontext heißt hier das Schlüsselwort. Es ist nicht nur wichtig, das „Was“ und das „Wie“ der Produktwerbung am Point of Sale zu kontrollieren, sondern auch das „Wo“. Beispielsweise kann für bestimmte Produkte die lokale Platzierung auf bestimmten Bildschirmen im Handel sinnvoll sein.

The Content Care Company – vertrauen Sie den Experten

Der Lebensmitteleinzelhandel ist geprägt von hohem Konkurrenzdruck und saisonalen Angeboten sowie Werbekampagnen. Das bedeutet für den Product Content, dass er überzeugend und hochwertig sein muss und dass er vor allen Dingen auch dynamisch sein muss. Erst dann können gezielte Produktbotschaften ausgespielt und Konsumenten effektiv in ihrer Customer Journey angesprochen werden.

Eine hohe Datenqualität bedeutet nicht nur, dass die Informationen korrekt, verlässlich und aktuell sein müssen. Sie müssen auch den Qualitätsstandards der GS1 entsprechen, damit sie im Handel überhaupt verkauft werden können. All das führt schnell zu einer solch großen Komplexität, dass Markenhersteller schnell mit den eigenen Mitteln an ihre Grenzen stoßen.

Um Hersteller bei dieser Aufgabe zu unterstützen, übernehmen wir als The Content Care Company die komplette Aufbereitung und Bereitstellung der relevanten Produktinformationen und Medien wie Bilder und Etiketten und sorgen mit Hingabe dafür, dass nur wirklich perfekter Product Content im Lebensmitteleinzelhandel landet.

01Dez/23

POSbranding Almanach 2023: Themenschwerpunkt Retail Media – Digitaler Fachpressestand EuroCIS

Wir freuen uns, das aktuelle POSbranding Jahrbuch 2023 vorzustellen. In diesem Jahr haben wir uns auf die Wachstumschancen von Retail Media konzentriert.

Retail Media ist ein wachsender Markt, der in den nächsten Jahren weiter an Bedeutung gewinnen wird. Laut einer Prognose des IAB Deutschland wird der Europäische Retail Media-Markt bis 2026 auf 26 Milliarden Euro wachsen – vergleichbar zu klassischen TV-Werbeeinnahmen.

Dieses Wachstum ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Zum einen wird der Online-Handel weiter zunehmen, wodurch sich auch die Möglichkeiten für Retail Media-Kampagnen erweitern. Zum anderen werden die Kunden immer anspruchsvoller und erwarten ein personalisiertes Einkaufserlebnis – online und offline im Geschäft.

Retail Media bietet Händlern eine Möglichkeit, sich gegenüber den GAFAs (Google, Amazon, Facebook und Apple) zu positionieren. Die GAFAs dominieren den digitalen Werbemarkt, doch Retail Media bietet Händlern die Möglichkeit, ihre eigenen Werbeflächen zu verkaufen und so einen Teil der Werbegelder zurückzugewinnen.

Für Werbetreibende bietet Retail Media eine flexible Verlängerung Ihrer Branding- oder Lower Funnel-Kampagnen zur direkten Kundenansprache im Kaufumfeld – online und direkt auf der Verkaufsfläche im Markt.

Fazit

Retail Media ist ein Wachstumsmarkt mit einer Reihe von Chancen für Händler und Werbetreibende. Unternehmen, die diese Chancen nutzen, haben die Möglichkeit, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und neue Kunden zu gewinnen.

Der POSbranding Almanach 2023 bietet Ihnen einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich.

Lesen Sie hier unseren Almanach 2023

30Nov/23
BrandLogistics.NET_Manifest

BrandLogistics: We care about your brand – and take care of your content

Wir haben kürzlich ein Whitepaper veröffentlicht, in dem wir unser Selbstverständnis als „The Content Care Company“ beleuchten und uns im Bereich des Retail Media Marketings positionieren. Welche Services wir für Herstellermarken und eine exzellente Produktkommunikation im Lebensmitteleinzelhandel bereithalten, erläutern wir Ihnen ausführlich im Dokument. Die grundlegenden Punkte aus unserem Manifest fassen wir hier für Sie zusammen.

Was macht exzellenten Product Content aus?

Unter exzellentem Product Content verstehen wir eine wirkungsvoll kombinierte Zusammensetzung aus Produktdaten, visuellen Elementen wie Fotos, Grafiken und Videos und Werbetexten. Wirksam ist ein solcher Product Content allerdings erst dann, wenn er kontextualisiert an möglichst vielen verschiedenen Touchpoints bereitsteht und dabei auch die Qualitätskriterien Vollständigkeit, Richtigkeit, Aktualität und Konsistenz erfüllt.

Die Produktkommunikation stellt damit an sich schon eine Herausforderung dar. Für Herstellermarken kommt erschwerend hinzu, dass sie neben den eigenen DTC-Kanälen auch noch ihre Handelspartner mit qualitativ gesicherten Produktdaten versorgen müssen, wobei branchenspezifische Standards wie beispielsweise das GS1 DQX im FMCG-Markt eine Rolle spielen.

Wir von BrandLogistics.NET bieten daher Data und Content Services an, die für Herstellermarken eine Brücke zwischen der Stammdatenpflege und der Produktkommunikation im Einzelhandel schlagen und dafür Sorge tragen, dass die Produktdaten den vorgeschriebenen Qualitätsregeln entsprechen und der Product Content zu jeder Zeit in Form und Inhalt auf den jeweiligen Absatzkanal und das jeweilige Zielmedium und -publikum zugeschnitten ist.

How to: Retail Media im Lebensmitteleinzelhandel

Retail Media ist ein Marketingansatz, der sich auf die Produktkommunikation im Einzelhandel konzentriert. Als solcher umfasst er eine Vielzahl an Touchpoints (Onlinemarktplätze, Social Media-Kanäle, Apps, Ladengeschäfte usw.) sowie eine breite Palette an Maßnahmen, mit denen Herstellermarken die Sichtbarkeit ihrer Produkte steigern und wichtige Impulse auf der Buyer Journey setzen können. Im Lebensmitteleinzelhandel, der nach wie vor hauptsächlich in physischen Geschäften stattfindet, kommt es dabei besonders darauf an, die Werbeoptionen und -medien des stationären Handels zu kennen (Bildschirme, Plakate, Flyer usw.) und diese gezielt für sich zu nutzen.

Im Lebensmitteleinzelhandel ist es für Herstellermarken erfolgsentscheidend, dass die Produkt- und Markenbotschaften tagesaktuell und passend zu den jeweiligen lokalen Gegebenheiten im Ladengeschäft präsentiert werden. Zudem ist in diesem Kontext eine präzise Analyse des Point of Sale von besonderer Bedeutung, um die Absatzpotenziale gezielt und ohne übermäßigen Ressourceneinsatz ausschöpfen zu können. So ergibt es beispielsweise wenig Sinn, alkoholische Getränke nachts auf den Werbedisplays einer deutschen Tankstellen zu bewerben, wenn diese dort ab einer bestimmten Uhrzeit nicht mehr verkauft werden dürfen.

Um Herstellermarken bei der Produktkommunikation im stationären Handel zu unterstützen, stellen wir mit dem Retail Media Cast das passende Werkzeug bereit, um den Product Content passgenau, zielgerichtet und kontextualisiert an den Point of Sale zu übergeben. Neben den Herstellermarken, die auf diese Weise Gewissheit haben, dass ihre Produkte und ihre Marke optimal in den Ladengeschäften beworben werden, profitiert davon schlussendlich auch der Handel. Schließlich wirken sich qualitativ hochwertige Werbebotschaften immer auch positiv auf den Gesamtumsatz der Händler aus.

Wir von BrandLogistics haben es uns als „The Content Care Company“ zur Aufgabe gemacht, Herstellermarken im Lebensmitteleinzelhandel dabei zu unterstützen, ihre Produkt- und Werbebotschaften zielgerichtet und effizient in den stationären Handel zu bringen.

Sie möchten mehr über uns und unsere Services erfahren? Dann laden Sie unser Manifest herunter und tauchen Sie tiefer in die Welt des Retail Media Marketings ein.

Manifest

22Nov/23

Die Rolle der Filiale in der Nähe: Wie wichtig ist die Erreichbarkeit noch?

von Joachim Netz, MediaAnalyzer –

MediaAnalyzer hat bevölkerungsrepräsentativ 500 Personen ab 16 Jahren gefragt, welche Filialen ihnen in ihrer Nähe am wichtigsten sind und was die zentralen Gründe für den Besuch von Filialen sind. Die Ergebnisse bieten interessante Einblicke in die Bedürfnisse und Präferenzen der VerbraucherInnen.

Supermarkt – Die klare Nummer eins unter den Filialen

Der Supermarkt ist mit 88% die mit Abstand wichtigste Einkaufsmöglichkeit. Die Nähe ermöglicht es den KäuferInnen, schnell und bequem, aber auch spontan ihre Einkäufe des täglichen Bedarfs zu erledigen. Dies spiegelt das grundlegende Bedürfnis nach Lebensmitteln und alltäglichen Gütern wider.

Die Bäckerei und die Apotheke erhielten ebenfalls beide eine hohe Zustimmung von 78%. Die Verfügbarkeit von frischen Backwaren und die Möglichkeit, verschreibungspflichtige Medikamente oder andere Gesundheitsprodukte vor Ort zu erhalten sind immer noch von großer Bedeutung. Frische Waren können wegen des Versandweges noch nicht gut online gekauft werden und auch bei gesundheitlichen Problemen zählt oft die schnelle Hilfe.

Mit einer Zustimmungsrate von 74% ist die Drogerie ein weiterer wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens. KonsumentInnen schätzen die große Auswahl an Hygieneartikeln, Kosmetika und anderen Produkten rund um den Haushalt. Die Nähe einer Drogerie spart nicht nur Zeit, sondern bietet auch ein breites Produktsortiment in unterschiedlichen Bereichen.

Banken und Baumärkte spielen eine überraschend große Rolle in der Nähe

Die Verfügbarkeit einer Bank in der Nähe wird immerhin von 66% der Befragten als wichtig erachtet. Bankdienstleistungen, sei es der Zugang zu Geldautomaten oder Beratungsgespräche, sind immer noch von Bedeutung. Und das, obwohl derzeit ein Trend weg vom Bargeld beobachtet werden kann. Der Baumarkt erhielt mit 47% ebenfalls eine recht beachtliche Zustimmung. Die Nähe eines Baumarkts ermöglicht es den KundInnen, ihre Heimwerkerprojekte voranzutreiben und notwendige Materialien schnell zu beschaffen.

Obwohl die Zustimmungsraten mit 43% bei Optikern bzw. 42% bei Modegeschäften eher im mittleren Bereich liegen, wird deutlich, dass viele VerbraucherInnen weiterhin Wert auf Auswahlmöglichkeiten legen. Die Nähe solcher Geschäfte bietet die Chance, individuelle Bedürfnisse in Bezug auf Brillen und Kleidung zu erfüllen und diese vor Ort anzuprobieren.

Die Ergebnisse bei Elektronik (33%), Kosmetik (30%), Möbeln (25%), Telekommunikation (24%), Autohaus (23%) und Energie (22%) zeigen, dass diese Filialen für einige KonsumentInnen durchaus von Bedeutung sind, aber nicht unbedingt eine hohe Priorität haben. Die Nähe solcher Geschäfte erfüllt spezifischere Bedürfnisse wie Elektronik vor dem Kauf zu sichten, Kosmetikbehandlungen durchführen zu lassen oder sich bei Telekommunikationslösungen oder Autokauf beraten zu lassen.

Das Reisebüro war schon sehr früh sehr stark von der Online-Konkurrenz betroffen und wird somit heute auch nur noch von einer Minderheit als wichtige Anlaufstelle wahrgenommen. Die Detailanalyse zeigt, dass grundsätzliche Bedürfnisse wie Supermarkt, Bäcker und Apotheke den Älteren im Verhältnis noch wichtiger sind. Jüngere hingegen wissen Mode, Möbel oder Telekommunikation in der Nähe stärker zu schätzen.

Die Hauptgründe für den Besuch einer Filiale

Bei den Branchen Supermarkt (93%), Bäcker (90%) und Apotheke (89%) ist der Hauptgrund für den Ladenbesuch, einen bestimmten Einkauf tätigen oder ein spezifisches Anliegen erledigen zu wollen. Dies unterstreicht die Rolle der Geschäfte als zentrale Anlaufstellen für den Kauf von Produkten des täglichen Bedarfs und für den Erhalt von medizinischen Produkten.

Für manche VerbraucherInnen dient der Ladenbesuch auch dazu, sich zwanglos zu informieren oder einfach nur zu bummeln. In den Branchen Möbel (34%), Autohaus (29%), Telekommunikation und Elektronik (je 24%) gab eine signifikante Anzahl der Befragten an, dass dies der Grund für ihren letzten Filialbesuch war. Die Möglichkeit, sich beraten zu lassen, Produkte kennenzulernen oder die aktuellen Trends zu erkunden, spielt in diesen Branchen eine wichtige Rolle.

 

Eyecatcher im Schaufenster – Die Rolle der visuellen Reize

Interessant ist auch, dass ein gewisser Anteil der KonsumentInnen durch etwas im Schaufenster aufmerksam wurde und deshalb die Filiale besuchte. In Branchen wie Mode (12%), Reisebüro (11%) oder Optiker (10%) haben die Ladenfenster einen Einfluss auf die Entscheidung der VerbraucherInnen, die Filiale zu betreten. Dies unterstreicht die Bedeutung ansprechender visueller Präsentationen und zeigt, dass sie das Interesse der potenziellen KäuferInnen wecken können.

Frauen lassen sich häufiger beim Bummeln in den Geschäften inspirieren, während Männer im Verhältnis stärker von Themen in Schaufenstern angesprochen werden und dann gezielt in das Geschäft gehen. Zu diesem Thema wurde eine konkrete Nachfrage gestellt: Was macht ein interessantes Schaufenster aus? Deutlich am häufigsten wurde hier die ansprechende Vorstellung von Produkten genannt. Relativ häufig wurden Aktionen und Rabatte, gefolgt von aktuellen Trends oder Neuheiten, genannt.

Ein Zitat aus der Reihe der Befragten: „Es sollte ein besonderes Produkt bewerben, das den Laden interessant macht. Oder es sollte mit Angeboten werben usw. Auf jeden Fall brauche ich etwas Ansprechendes, Interessantes, das mich genau in diesen Laden zieht und nicht in einen anderen.“

Welche Empfehlungen lassen sich daraus ableiten?

Die Umfrageergebnisse verdeutlichen, dass Supermärkte, Bäckereien und Apotheken die wichtigsten Filialen in der Nähe sind. Doch auch andere Branchen erfüllen zentrale Bedürfnisse der KonsumentInnen und bieten eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen.

Die Verfügbarkeit verschiedener Geschäfte in der Nähe ermöglicht es den VerbraucherInnen, ihre individuellen Präferenzen zu erfüllen und sich je nach Branche, Produkte auch anzusehen oder sich beraten zu lassen. Das Verständnis der Bedeutung verschiedener Filialen hilft Einzelhändlern und Dienstleistungsanbietern, die Bedürfnisse ihrer KundInnen besser zu erfüllen und ihre Standorte entsprechend zu planen.

Des Weiteren zeigt sich, dass die Motive für den letzten Filialbesuch je nach Branche genauso unterschiedlich sind wie bspw. die Bedeutung eines ansprechend gestalteten Schaufensters. Unternehmen können diese Erkenntnisse nutzen, um ihr Angebot gezielter auf die VerbraucherInnen abzustimmen und das Einkaufserlebnis insgesamt zu verbessern.

Über MediaAnalyzer

MediaAnalyzer ist ein deutsches Marktforschungsinstitut und einer der führenden Spezialisten für Werbewirkung. MediaAnalyzer unterstützt mittels detaillierter Analysen und handlungsnaher Empfehlungen namhafte Marken dabei, eine optimale Wirkung ihrer Kampagnen zu erzielen. Durch nonverbale Tools zur Messung der Werbewirkung werden in Kombination mit der Befragung entscheidungssichere Erkenntnisse generiert. MediaAnalyzer berät seine Kunden anschließend bei der praxisnahen Umsetzung. Mehr: www.mediaanalyzer.com

 

 

14Nov/23
Thomas Ebenfeld

Der paradoxe Konsument und seine Auswirkungen auf die Marken

von Thomas Ebenfeld, Psychologe, Co-Founder und Managing Director der internationalen Research Boutique concept m research + consulting –

Die Zeiten sind bewegt, und der Verbraucher sieht sich in einem permanenten Dilemma: Wie kann er mit Konsum zu einer besseren Welt beitragen? Die Antwort muss die Markenkommunikation finden.

Der Mensch als Konsument lebt gefangen in Widersprüchen. Er möchte gerne Gutes bewirken und gleichzeitig günstig Grillfleisch kaufen. Mit konträren Motivationen umzugehen, ist seit jeher das Handwerkszeug des Marketeers, doch die aktuellen Entwicklungen einerseits und die neuen Generationen, insbesondere Gen Z, andererseits haben eine neue Dimension der paradoxen Beweggründe entstehen lassen.

Einige Beispiele aus den Ergebnissen unserer Marktforschung, die heutzutage ganz normal geworden sind: Kunden wünschen sich Elektroautos, die aber Höchstgeschwindigkeiten fahren können sollen. Touristen sehnen sich nach Ursprünglichkeit und Entschleunigung, steigen dafür aber in den Jet. Menschen möchten mit dem Smartphone die Allverfügbarkeit aller möglichen Dienstleistungen, verlangen aber nach einer Warnung, wenn bestimmte Bildschirmzeit-Limits überschritten werden.

Ist da etwas aus dem Ruder gelaufen? Sicher ist, dass die aktuellen Krisen und Konflikte psychologische Spuren hinterlassen haben. Viele, wenn nicht gar die meisten Menschen erleben das Weltgeschehen als überwältigend und haben in vielerlei Hinsicht das Gefühl, die Kontrolle verloren zu haben. „Stapelkrise” ist ein Wort, das diese Befindlichkeit zum Ausdruck bringt. Es gibt nicht mehr eine Abfolge von Krise und Lösung, sondern eine ungelöste Krise folgt auf die nächste.

Das hat dazu geführt, dass auch der Konsum unter anderen Vorzeichen stattfindet. Bis zur Corona-Pandemie regierte der „gierige Konsument“, der alles sofort verfügbar haben wollte. Das war die Fortführung der Maximierungskultur, die wir seit vielen Jahren beobachtet haben. Beispiele für das Agieren des gierigen Konsumenten sind etwa der Boom des Online-Handels oder die Erfolge der Streaming-Plattformen, die zu jeder Tageszeit ununterbrochenen Medienkonsum ermöglicht haben. Diese Erscheinungsformen haben noch einmal eine Entgrenzung ausgelöst – Ladenschlusszeiten und Sendetermine spielten plötzlich keine Rolle mehr.

Diese Entwicklung verschafft dem Menschen (dem Konsumenten) immer mehr Möglichkeiten, doch jede Entscheidung für eine Sache ist immer zugleich auch eine gegen hundert andere Optionen. Je mehr Optionen im Angebot sind, desto größer wird die Sehnsucht nach dem, was „auf der Strecke“ bleibt.

Wir kommen zu dem Befund, dass die Menschen sich aktuell in zwei Kulturen bewegen, die sich – eigentlich – gegenseitig ausschließen. Die Pandemie und die Krisen danach (Klima, Krieg, Energie, Inflation) haben aus dem gierigen einen paradoxen Konsumenten gemacht, der in einem beständigen Spannungsverhältnis lebt und nicht genau weiß, wo er sich zu Hause fühlen soll – bei der gewohnten  Maximierungskultur oder doch bei der Rückbesinnungskultur.

Die Maximierungskultur steht für die möglichst umfassende Selbstinszenierung des Ichs in allen Facetten, für das Einreißen von Grenzen („forever young“) und für ein beständiges Switchen zwischen Lifestyles und Lebensmodellen. Mehr geht immer, besser geht immer. Die Rückbesinnungskultur hingegen führt den Menschen weg von der Inszenierung hin zur Sinn- und Identitätsstiftung, sie glorifiziert das einfache Leben, sie setzt auf moralische und ethische Dimensionen des Konsums und erfreut sich an Ursprünglichkeit und Authentizität, wie sie beispielsweise die Natur bietet (zu bieten scheint, um genau zu sein). Es steht, um es auf den Punkt zu bringen, der entfesselte Konsum eines „Black Friday“ der Sinnsuche der „Fridays-for-Future”-Aktivisten gegenüber.

Quelle Fotolia

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Diese gegensätzlichen Wertesysteme haben in der Pandemie noch einmal eine Zuspitzung erlebt. Plötzlich stand Wissenschaft gegen Ideologie, Nähe gegen Distanz, Kontrolle gegen Eigenverantwortung, Paternalismus gegen Freiheitsliebe, und national gegen global.

Wie aber gehen die Menschen mit dieser Paradoxie um? Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass sich der Mensch einerseits wahrnimmt als ein Individuum, das hilflos einem Mahlstrom an überwältigenden Megatrends gegenübersteht, andererseits missbehagt es ihm, dass er in seiner selbst wahrgenommenen Winzigkeit zugleich für alles verantwortlich gemacht wird.

In der Praxis entlädt sich das Unbehagen, die hyperkomplexe globale Kultur nicht mehr fassen zu können, in vielfältigen Kontrollwünschen, die den Alltag dominieren. Die Diskussion über die Abschaffung des Bargelds, die Datenschutzdebatten, aber auch das Me-too-Thema und die Aktivitäten zum Klimaschutz bedienen unbewusst auch die Sehnsucht nach Kontrolle.

Ein anderer Ausweg ist, dass die Menschen für sich verstärkt nach Stabilität und Resilienz suchen. Insbesondere der Körperbezogenheit der Generation Z lässt sich vor diesem Hintergrund verstehen, denn Physis ist der Zugang zur Psyche – das geheime Ziel des Körperkults ist die Seele. Man macht sich resilient und stark, man lernt mit Widerständen (z. B. in Form von Gewichten) umzugehen und mit Energie dem Leben zu begegnen.

Grundsätzlich gibt bei den meisten Menschen das Eingeständnis, dass ein radikales Umsteuern erforderlich ist, wenn den nächsten Generationen keine verbrannte Erde hinterlassen werden soll. Und ebenso grundsätzlich regiert der Wunsch, dass all dies ohne einschneidende Umstellungen gelingen sollte: Wasch’ mir den Pelz, aber mach’ mich nicht nass!

POS und in der Markenkommunikation sollte versucht werden, zwischen diesen Widersprüchlichkeiten Brücken zu bauen. Nicht solche, die gleich einstürzen, wenn sie belastet werden, sondern die glaubwürdig eine Vermittlung zwischen diesen Welten versuchen. Konsum mit reinem Gewissen ist das Motto, und die Schlüsselwörter sind Nachhaltigkeit, Purpose und Diversity.

Moral am Regal (concept m Studie von 2020), das kann heißen, dem Verbraucher mit seiner Konsumentscheidung zugleich ein wenig Erleichterung bei seinem Dilemma zu verschaffen. Das Prinzip der Maximierung beispielsweise, das immer auch in anderen Bereichen zu Belastungen geführt hat (Gesundheit, Familie), könnte sich in der Markenkommunikation zu einem Prinzip der Komplettierung wandeln. Diese idealisierte Integration bedeutet dann, dass es nicht immer das Beste, Schönste und Tollste sein soll, sondern dass auch das Mittelmaß, das Ausbalancierte genügen kann. Derlei Positionierungen erfüllen die Sehnsucht nach einem guten Leben mit nachhaltigem Konsum und im Einklang mit der Natur.

Marken machen den Konsumenten Angebote zum persönlichen Wachstum innerhalb der Widersprüche unserer Welt* (*aus unserem Markenkompass „Spheres of Brand Impact ­– SOBI). Wenn dies auf einem glaubwürdigen Fundament erfolgen kann, bestehen gute Aussichten, auch in diesen bewegten Zeiten den Konsumenten mit spannenden Botschaften für die eigene Marke zu gewinnen.

 

07Nov/23
Temel Kahyaoglu

Retail Media und Content Logistics

von Temel Kahyaoglu, The Group of Analysts –

Unternehmen im Industrie- und Handelsgeflecht suchen seit jeher nach immer neuen Möglichkeiten, ihre Produkte möglichst effektiv zu vermarkten. Mit dem enormen Wachstum des Onlinehandels hat sich die Kommunikationsstrategie sowohl der Marken selbst als auch der Händler dramatisch diversifiziert. Die Customer Journey wird nicht länger als eine einfache Einbahnstraße verstanden, sondern als kanalübergreifende, multidimensionale und kontextabhängige Interaktionskette, die mit geeigneten Maßnahmen kontrolliert werden muss.

Die Basis dafür sind wie immer Daten – Kunden-, Produkt-, Standort- und Wettbewerbsdaten müssen sinnhaft miteinander vernetzt und instrumentalisiert werden, um Zielgruppen am richtigen Ort, zur richtigen Zeit, mit dem richtigen Angebot und der richtigen Botschaft ansprechen zu können. Content Logistics beschreibt die Komplexität der Distribution dieser Botschaften in die immer größer werdende Anzahl an Kanälen. Das wiederum ist eine Aufgabe, die das richtige Werkzeug braucht: Die Information Supply Chain beschreibt die digitale Wertschöpfungskette von Unternehmen und hilft dabei, die relevanten Datenflüsse sehr detailliert zu skizzieren und damit Digitalisierungspotenziale zu erkennen und strategisch umzusetzen.

Die Komplexität ist allerdings nicht die einzige Herausforderung, die Unternehmen für sich lösen müssen. Der Konkurrenzdruck im Digital Commerce steigt, höhere Kosten und der Fachkräftemangel zwingt Unternehmen dazu, ihre interne Effizienz zu erhöhen und der Gesetzgeber verschärft die Situation nur noch. Ob Lieferkettengesetz oder DSGVO: die Produktkommunikation der Unternehmen liegt mehr denn je auf dem Prüfstein und die Möglichkeiten, Zielgruppen im Digital Commerce anzusprechen, schwinden.

Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) hat mit dem Retail Media Circle (RMC) einen Fachkreis gebildet, der sich mit den heutigen Möglichkeiten im Onlinehandel befassen und mehr Transparenz für die Vermarktungsvielfalt schaffen soll. Ein Ergebnis des Fachkreises ist eine klare Definition des an sich nicht neuen Begriffs Retail Media und das Bestreben, allgemeingültige KPIs für das sogenannte „360° Retail Media Portfolio“ festzulegen. Während sich viele Medien, Events und Plattformen bei diesem derzeit heiß diskutierten Thema in erster Linie auf den Onlinehandel fokussieren, gilt es insbesondere für Branchen wie dem Lebensmitteleinzelhandel vor allem auf den stationären Handel zu schauen. Denn hier liegt der Anteil des Onlinehandels nach wie vor im marginalen Bereich. Die Potenziale von Retail Media am Point of Sale sind enorm und Branchenführer wie Walmart geben den Takt vor: intelligent platzierte Werbebotschaften im stationären Handel nehmen Konsumenten mit auf eine sorgfältig inszenierte Reise.

Content Logistics

Content Logistics beschreibt die Bereitstellung von Informationen über verschiedene Kanäle, um bestimmte Ziele zu erreichen. Diese Informationen müssen für jeden einzelnen Zweck optimiert werden. Beeinflusst wird die Gestalt dieser Informationen dabei von ganz unterschiedlichen Faktoren. Dazu zählt sowohl der jeweilige Ausgabekanal als auch die anvisierte Zielgruppe und der Kontext, in dem der Content ausgespielt wird. Während diese auf den Endkonsumenten fokussierte Perspektive den meisten Kommunikationsverantwortlichen bereits klar ist, gibt es daneben drei weitere Perspektiven, die die DNA des Contents beeinflussen.

Die Perspektive der Mitarbeiter berücksichtigt das einzigartige interne Wissen, das insbesondere einen Blick auf die sonst versteckten Relationen erlaubt und Entscheidungen miteinbezieht, die einen strategischen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung und die Kommunikation der Unternehmen nehmen. Wir sehen hier einen deutlichen Wandel in den Unternehmen: Aufgaben in der Daten- und Contentpflege werden mehr und mehr automatisiert und Mitarbeiter werden effektiver dafür eingesetzt, ihre businessrelevante Perspektive einzubringen.

In der Perspektive auf das Unternehmen geht es um vielschichtige Themen vom Produkt, den Lösungen und Services bis hin zur Organisation und den Prozessen, dem Fulfillment, den Kanälen und dem Innovationszyklus. Die zahlreichen Interdependenzen zwischen den Einzelelementen der Unternehmensperspektive erfordern diesen Gesamtblick – andernfalls lassen sich Ergebnisse und KPIs nie eindeutig interpretieren.

Schließlich muss auch die Marktstrategie einbezogen werden – hier geht es darum, Marktreaktionen und -geschehnisse in Echtzeit zu identifizieren und die Kommunikationsstrategie entsprechend kontinuierlich anzupassen und zu optimieren.

All diese Perspektiven in einen Einklang zu bringen und in Form einer intelligenten digitalen Logistik zu instrumentalisieren, ist Aufgabe des Information Supply Chain Managements.

Information Supply Chain Management

Die Information Supply Chain beschreibt die digitale Wertschöpfungskette von der Beschaffung der Daten über ihre Aufbereitung bis hin zu ihrer Distribution in die unterschiedlichen Ausgabekanäle. Dabei wirft die Information Supply Chain insbesondere einen Blick auf die in diesen einzelnen logistischen Ebenen verorteten Softwaredisziplinen und bietet Unternehmen damit eine sehr transparente und einfache Methodik, um ihre Systemlandschaft sinnhaft zu skizzieren und als Grundlage für wichtige Entscheidungen die Digitalisierungsstrategie betreffend zu benutzen.

In der Beschaffungslogistik werden sowohl strukturierte als auch unstrukturierte Daten beschafft, verwaltet und transponiert. Relevante Softwaredisziplinen in diesem Bereich der digitalen Logistik sind das Product Information Management (PIM), Digital Asset Management (DAM), Customer Relationship Management (CRM), Master Data Management (MDM), Enterprise Resource Planning (ERP) und weitere Systeme.

In der Aufbereitungslogistik werden Daten zu Informationen verarbeitet. Neben der Globalisierung von Informationen (Mehrsprachigkeit, semantische und kulturelle Adaptionen, etc.), der Kommunikationsgestaltung (Print, Online und Mobile Publishing) und der Planung von Kommunikation (Marketing Operations, Automation und KI) findet hier auch die eigentliche Kollaboration und Steuerung der Informationslogistik statt.

Die Distributionslogistik stellt schließlich die Applikationslandschaft dar, die Daten und Informationen verteilen können. Dabei lassen sich statische nicht-digitale, statische digitale, Echtzeit- und Commerce-Content-Arten unterscheiden. Statischer Content hat zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung eine bestimmte festgelegte Form – Beispiele sind Kataloge, Etiketten oder Verpackungen. Statischer digitaler Content wird technisch über Content Management Systeme ausgegeben, die in erster Linie Webseite bedienen aber auch globale Datenpools im Handelszenario. Real-time Content wird zu dem Zeitpunkt, in dem das Kundenerlebnis stattfindet, aus beschafften, granularen Daten über die Aufbereitungsschicht zu Informationen verarbeitet, in Content-Form gegossen und über die Distributionsschicht in das entsprechende Interface ausgeliefert. Die wachsende Bedeutung solcher Szenarien verdeutlicht die Dringlichkeit, die systematischen Voraussetzungen für solche Technologien zu schaffen. Commerce-Content berücksichtigt außerdem kontextabhängige Aspekte wie volatile Preise, Lokalisierung, die physische Logistik, etc.

Retail Media

Retail Media hat die Aufgabe, Marken und ihre Produkte entlang der Customer Journey so zu positionieren, dass sie an jedem Touchpoint möglichst relevant und attraktiv dargestellt werden und die Kommunikation in ihrem Kontext dabei möglichst natürlich ist. Die Basis dafür sollen verwendbare Kundendaten liefern, die im digitalen und im physischen Ökosystems des Händlers entsprechend genutzt werden.

Amazon nimmt bereits einen Großteil seines Umsatzes durch den Verkauf von Werbeplätzen ein und auch hiesige Handelsunternehmen wie Media Markt oder Otto ziehen mit entsprechenden Angeboten nach. Der Vorteil dieser Handelsplattformen liegt natürlich auf der Hand: einerseits hat sich die Popularität der Onlinemarktplätze in den vergangenen Jahren stark erhöht – viele Konsumenten suchen heute direkt auf den Plattformen nach Angeboten, anstatt Suchmaschinen zu nutzen. In der Konsequenz verfügen diese Händler über einen riesigen Kundendatenschatz, den sie für personalisierte Werbung nutzen können.

Neben dem Bereich Advertising, zu dem eine Reihe von Maßnahmen wie Onsite-Werbung in Onlineshops oder Instore-Media-Angebote im stationären Handel gehören, gibt es drei weitere Business-Bereiche im Kontext von Retail Media. Der Bereich „Insights“ liefert messbare Ergebnisse aus der Customer Journey, die für die Optimierung der Kommunikation und der Werbeausgaben genutzt werden können. Der Bereich „Partner Programs“ soll Maßnahmen abdecken, um die Beziehung zu den Kunden weiter zu stärken und der Bereich „Content“ umfasst die Erstellung und die Produktion von Product Content, der die Interaktion der Kunden mit der Marke steigern und optimieren sollen.

Potenziale am Point of Sale

Wie eingangs bereits erwähnt, ist das Onlinegeschäft insgesamt zwar deutlich auf dem Vormarsch – für Branchen wie dem Lebensmitteleinzelhandel liegen die größten Potenziale jedoch nach wie vor im physischen Handel. Es ist also unabdingbar, im Kontext von Retail Media den Point of Sale nicht zu ignorieren, denn auch hier gibt es heute Möglichkeiten und Technologien, die die Customer Journey mittels kontextualisierter Werbung auf intelligent platzierten Bildschirmen sehr präzise beeinflussen und Marken und ihre Produkte damit sehr effektiv vor den Augen der Kunden platzieren.

Retail Media bietet Marken damit vielschichtige Möglichkeiten, ihre Produkte im Handel optimal zu platzieren.

Über Temel Kahyaoglu

Temel Kahyaoglu ist in verschiedenen Beratungspositionen tätig und leitet The Group of Analysts als Gründer und CEO seit 2010. Er erfand den Begriff des Information Supply Chain Managements im Jahr 2007 und ist der intellektuelle Vater der Market Performance Wheels – das am meisten respektierte Analystenwerkzeug in DACH neben dem Magic Quadrant von Gartner und dem Wave von Forrester. Mit seiner Privatkapitalgesellschaft The Grand Orchestra Audience gründete er vier Analystenunternehmen mit dem Ziel, die Transparenz im Softwaremarkt zu erhöhen.

M +49 173 6020 515 |  temel@tgoa.com

Über The Group of Analysts (TGOA)

Das renommierte Analystenhaus The Group of Analysts (TGOA) beobachtet seit 2010 den Markt für Unternehmenssoftware mit seiner einzigartigen Analysemethode „Market Performance Wheel“ mit dem Ziel, Transparenz für alle zu schaffen. Im Jahr 2021 wurden drei neue Unternehmen gegründet, die mit ihren jeweiligen Schwerpunkten das TGOA-Konzept potenzieren. The Group of Authors fördert als Verlagshaus mit Publikationen wie den Studien zu den wichtigsten Softwaremärkten, der Whitepaper-Reihe „headsUp“, dem Printmagazin „The Gazette“ oder dem Print-Marktverzeichnis „The Market“ die Kommunikation und das Thought Leadership im Markt. The Group of Advisors bietet als Beratungshaus ganzheitliche Beratungsleistungen zu allen Themen der Digitalisierungen an.

www.tgoa.com | heads@tgoa.com

 

31Okt/23
Thomas Koch

Warum Retail Media zurecht gehypt wird

von Thomas Koch –

„Spannend und stark vertreten wird das Thema Retail Media sein, die Werbemöglichkeiten im On- und Offline-Handel. Prognosen besagen, dass Retail Media bis zum Ende des Jahrzehnts die TV-Werbung überholt. Das gibt dem Marketing-Mix einen neuen Blickwinkel, neue Touchpoints. Der Boom von Retail Media wird vermutlich auch dadurch befeuert, dass immer noch nicht klar ist, wie die digitale Werbewelt ohne Third Party Cookies funktionieren wird.“ Das sagt Dominik Matyka, Chief Advisor der Dmexco zu Retail Media, dem Hype-Thema des Jahres.

Es gibt dennoch reichlich Verwirrung um das vermeintlich neue Thema und man wird das Gefühl nicht los, dass gerade jeder seine eigene Definition von Retail Media entwirft. Dank des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW) gibt es jedoch längst eine offizielle: “Retail Media ist die einzigartige Möglichkeit, Marken und Produkte dort zu präsentieren, wo ihre Relevanz, Wahrnehmbarkeit und Akzeptanz hoch, ihr Weg zum Kunden kurz und ihr Kontext am natürlichsten sind. Als Mediengattung ermöglicht Retail Media auf Basis einer datengetriebenen Historie eine Funnel-übergreifende Messbarkeit der Werbewirkung, und dies direkt im digitalen und physischen Ökosystem des Retailers – On- und Offsite.”

Wem das zu kompliziert ist, kann es auch weiterhin „Werbung am POS“ nennen. Typisch Werbebranche, Dinge so kompliziert zu machen, dass es leider viele missverstehen. Retail Media ist so selbstverständlich, dass man sich fragt, wo der plötzliche Hype herkommt. War es nicht immer ein unverzichtbar wichtiger Teil des Marketings, am Point of Sale zu werben? Egal ob in der realen Welt oder digital?

Was wir hier erleben, ist unschön und schön zugleich. Nicht schön ist das allgemeine Vergessen der seit hundert Jahren gültigen Marketing-Mechanismen, zu dem das Wissen um die Stationen im Marketing Funnel, neudeutsch Customer Journey, zählt. Ebenso verloren manche offenbar die Fähigkeit, diese Mechanismen mithilfe von Medien und Werbung zu bedienen. Im Marketing muss wohl jede neue Generation wieder von vorne anfangen.

Schön ist dagegen die Erinnerung daran, dass es im Marketing Gesetze gibt, die versagen, wenn man sie nicht bedient. Und daran, dass – wenn Wettbewerber sie nicht beherrschen und vermeidbare Fehler begehen – sie damit den Weg frei machen für Erfolge der eigenen Marke.

Einer dieser kapitalen Fehler ist das Vernachlässigen der Stationen im sogenannten Upper Funnel (Awareness, Markenaufbau) zugunsten von Performance Marketing, das ausschließlich den nachfolgenden Lower Funnel bedient. Marketing-Experten warnen weltweit vor einer historischen Schwächung von betroffenen Marken, in die zuvor viele Jahrzehnte über Abermillionen jährlich investiert wurden.

Auch das Wissen darum, dass Awareness die Voraussetzung für das Funktionieren des gesamten, nachgelagerten Funnels schafft, scheint bei einigen Marketing- und Mediaentscheidern aus nicht näher bekannten Gründen verloren gegangen zu sein. Das ist aber auch nicht weiter schlimm, solange man selbst durch kluges Handeln davon profitiert.

Wir sprechen hier über elementare Grundsätze des Marketings. Werbung am POS hat dabei eine wichtige Funktion. Sie ist der allerletzte Anstoß vor dem Kauf. Sie ist die allerletzte Möglichkeit für Marketing, in den Kaufakt einzugreifen. Sie erinnert potenzielle KundenInnen an alles, was in den Monaten, Wochen und Tagen zuvor über die Marke kommuniziert wurde: Werbung, Botschaft, Claim, Content, Marken-Differenzierung. Wenn es am POS unmittelbar vor dem Kauf nicht gelingt, diese Investition zu monetarisieren, war alles zuvor umsonst.

Kluge Marketer wissen das und investieren in Medien, die am POS verfügbar sind. Weniger kluge haben das vergessen und müssen durch den Hype um Retail Media daran erinnert werden. Kluge Marketing- und Mediamenschen wissen, dass Digital-Out-of-Home-Medien gezielt an zahlreichen POS eingesetzt werden können. Sie wissen, dass DOOH mit seiner enormen Reichweite zuvor die wertvolle Awareness aufbaut. Und dass dieses kongeniale Medium somit als einziges den Spagat zwischen Upper und Lower Funnel schafft. Das können weder TV noch Print, und Online noch viel weniger, da es ausdrücklich für 1-to-1-Marketing bevorzugt wird – für das genaue Gegenteil von Awareness.

Der Einsatz von DOOH am POS hat daher effektvolle Konsequenzen. Alle dokumentierten Cases, in denen der Abverkauf gemessen wurde, zeigen: mit DOOH steigen die Sales fast immer zweistellig, im Schnitt um 10-20 Prozent. Das bedeutet für die Marketing-Praxis, dass man sich mithilfe von DOOH regelrecht Marktanteile erkaufen kann. Die ahnungslosen Wettbewerber werden nicht einmal wissen, wie ihnen geschah.

Das macht DOOH zu einem Medium, das jeden Media-Mix belebt. Es steigert die Reichweite, senkt den TKP und befeuert den Abverkauf. Gleichzeitig ist es das mit Abstand umweltfreundlichste aller Medien, noch weit vor Radio, Online und TV. Das zeigen Berechnungen des „Green GRP“. DOOH hilft somit, clever eingesetzt, sogar die Emissionen jedes Media-Mix spürbar zu senken. Auch das bedeutet eine Sorge weniger für Marketingverantwortliche.

DOOH am POS ist Retail Media in Perfektion und eine Ehe, die meiner Meinung nach im Himmel geschlossen wurde.